1950 bis 1967
Erst fünf Jahre nach Kriegsende im Jahr 1950 fand auf Betreiben des Pfarrers Johann Nepomuk Gernstl die Wiedergründung des Burschenvereins statt. Das Amt des Vorstandes hatte Max Hudlberger inne. Präses war Pfarrer Gernstl. Auch Kooperator Schwarz war während seiner Zeit in Rechtmehring eine große Stütze und ständiger Begleiter des Vereins.
Bei der Wiedergründung konnte man auf die stattliche Zahl von ca. 80 Mitgliedern stolz sein. Die Restauration der Fahne wurde recht bald veranlasst, da diese bereits 30 Jahre alt war.
Wichtiger Teil der Aktivitäten blieben die Theateraufführungen im Frühjahr und Herbst. Aus Ermangelung an Material bleib den Burschen nichts anderes übrig als die notwendigen Dinge von zu Hause mitzunehmen. Lediglich das Bühnenbild ließ man anfertigen.
Zu den Proben und Aufführungen nahm jeder der Burschen auf seinem Rad ein paar Scheite Holz mit, so dass der Saal geheizt werden konnte.
Zum Leidwesen der Wirtsleute saßen die Burschen hin und wieder in der Gaststube. Zum Leidwesen daher, da sich die Burschen nichts zum Trinken leisten konnten. Großer Organisator bei den Aufführungen war Hans Wimmer (Mesner aus Leiten) der für das Einstudieren der Texte und für Effekte wie Blitz und Donner zuständig war. Später übernahm Barth Ostermaier das Einstudieren der Texte. Für die Effekte wurde von dem eingespielten Geld ein Tonbandgerät gekauft.
Bruno Mühlbauer war für die Maske und die Kostüme der Spieler zuständig. Überall wo Theater gespielt wird kann von lustigen Geschichten erzählt werden. So kam es in einem Stück einer Szene vor, dass ein Schauspieler einen Heiligen darstellte. Diesem Heiligen wurde eine Kerze auf die Zehen gestellt. Diese Kerze war zur Belustigung des Publikums schon weit abgebrannt, was der Heilige mit sorgenvoller Miene verfolgte. Die anbetende Schauspielerin war in Gebet, Andacht und Text versunken und bemerkte das Dilemma nicht. Erst spät wurde der Schauspieler durch die Beendigung des Gebets erlöst.
Zur Tradition wurde der Faschingsball am Rosenmontag. Daneben gab es noch einen Erten- und einen Maitanz.
Weitere Aktivitäten und Veranstaltungen waren:
Ein Wettpflügen beim Hanslmüllner, Wettfahrten nach Lindum und Ramerberg, Ausflüge nach Wien und Meran.
Neben diesen weltlichen gab es auch kirchliche Aktivitäten. So fand des öfteren am 1. Mai eine Fahrzeugweihe statt. Am Dreifaltigkeitssonntag wurde die Messe vom Burschenverein auf Deutsch gelesen.
1967 erfolgte der Zusammenschluß mit der neu gegründeten kath. Landjugend Rechtmehring.